Endlichkeit und Zuversicht

Von Pfarrer Matthias Dreier

Der Monat November steht auch und gerade im Zeichen von Vergänglichkeit und Endlichkeit, von Sterben und Tod. Dabei wird uns die Natur, besonders das Fallen der Blätter zum Spiegel unserer eigenen Endlichkeit und Sterblichkeit.

Das Allerheiligenfest, der Volkstrauertag und der Toten- und Ewigkeitssonntag sind eine Einladung sich dieser Wirklichkeit zu stellen und zugleich die Sehnsucht und die Hoffnung über den Tod hinaus zu entfalten.

 

In dem Gedicht "Herbst" von Rainer Maria Rilke verbinden sich Vergänglichkeit und Endlichkeit mit Trost und Zuversicht:

 

"Die Blätter fallen, fallen wir von weit,

als welkten in den Himmeln ferne Gärten;

sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde

aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.

Und sieh dir andre an; es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen

unendlich sanft in seinen Händen hält."

 

Ich bin als Menschenblatt gehalten. Mit dieser Zuversicht gehe ich auch in diesem Jahr durch den Monat November mit meiner Endlichkeit und meiner österlichen Hoffnung über den Tod hinaus.