Denk mal: Wir feiern Geburtstag
Impuls zum Pfingstfest 2021
von Matthias Dreier
Wollten wir den Sinn des Pfingstfestes in einem Bild entfalten, so könnten wir vom "Geburtstag" der Kirche sprechen. Doch wer feiert hier eigentlich "Geburtstag"? Nun, wir alle, die wir mit der Taufe zur Kirche gehören und das in ökumenischer Verbundenheit und versöhnter Vielfalt. Wir feiern also und sozusagen unseren "geistlichen Geburtstag" als freie und mündige Christenmenschen.
Was aber macht unser "Christsein" aus? Im Gesangbuch finden sich unter dem Lied: "Wenn das Brot, das wir teilen als Rose blüht..." (EG 667) Worte, die den Sinn des "Christseins" sehr schön zum Ausdruck bringen. Es sind Worte von Hans Küng, der am 6. April im Alter von 93 Jahren verstorben ist und der zu den profiliertesten Theologen des 20. und 21. Jahrhunderts gehört: "Im Licht und in der Kraft Jesu können wir in der Welt von heute wahrhaft menschlich leben, handeln, leiden und sterben: weil durch und durch gehalten von Gott, bis zum letzten engagiert für den Menschen."
Unseren "geistlichen Geburtstag" feiern wir mit all denen, die ebenfalls ihren "geistlichen Geburtagtag" am Pfingstfest feiern. In diesem Jahr mit Distanz, aber nicht distanziert von einander; nicht in Präsenz, aber in "geistlicher Verbundenheit". Gerade in diesen noch so schweren Monaten und Wochen können wir erneut zeigen, "wessen Geistes Kinder wir sind" und wir können zeigen, "dass wir nicht von allen guten Geistern verlassen sind".
In diesem Sinne allen Geburtagskindern - Herzlichen Glückwunsch!