Das ehemalige Brocker Gemeindehaus
Bereits während der Bauzeit an der Queller Johanneskirche 1955/1956 begannen die Planungen für ein Gemeindezentrum mit Gemeindehaus und Pfarrhaus in Brock. Der Brackweder Fabrikant Gerhard von Möller hatte hierfür ein Grundstück am Grabenkamp gestiftet.
Obwohl in Quelle neben dem alten Gemeindehaus nun bald eine eigene Kirche zur Verfügung stehen würde, war auch in Brock ein Versammlungsort für Sondergottesdienste und die verschiedenen Gemeindegruppen notwendig. Insbesondere der weiblichen Jugend wollte man den Weg durch den Grüngürtel des Kupferhammer-Holzes ersparen.
Das Brocker Gemeindehaus wurde 1958 fertiggestellt. Es bot neben Gruppenräumen einen Gottesdienstsaal, der durch seine ungewöhnliche Architektur bestach. Zur Südseite mit einer großen Fensterfront geöffnet, strahlte der helle Raum Freundlichkeit aus.
Blickfang war die Altarnische, vom Gottesdienstraum durch einen unsymmetrischen Bogen abgesetzt. Das Schnitzbild zur Bergpredigt Jesu über dem Altar war ebenso aus dem Queller Gemeindehaus übernommen worden wie das Kruzifix neben dem Altarbogen an der Altarwand.
Als sinkende Gemeindegliederzahlen und schrumpfende Einnahmen seit Anfang der 2000er Jahre die Finanzierung des Gemeindehauses in Frage stellten, blieb sein Betrieb durch viel Engagement der Brocker Gemeindeglieder und des neugegründeten Fördervereins noch einige Jahre erhalten, ehe es schließlich geschlossen werden musste.
Die Johannesgemeinde hat das Grundstück einem Investor in Erbpacht überlassen. Dieser hat nach dem Abriss des ehemaligen Gemeindehauses und des benachbarten Pfarrhauses ein Gebäude mit Wohnungen, Pflegewohngruppe, KiTa-Gruppe und Gemeinschaftsraum gebaut.
Der markante hölzerne Glockenturm wurde nach der Bauphase wieder aufgestellt und erinnert ebenso an das frühere Gemeindehaus wie eine der beiden Brocker Glocken, die nun den Eingangsbereich des neuen Wohnparks schmücken.